Wie bringt man jeden an Bord?

Jetzt, da Qualitätssicherung immer wichtiger wird und bald sogar gesetzlich vorgeschrieben werden soll, wird das Thema bei Heembouw immer häufiger diskutiert. Aber wie lässt sich das so praktisch wie möglich umsetzen? Und wie nimmt man jeden dabei mit? Der Bottom-Up-Ansatz funktioniert gut.

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Ed Controls ist die digitale Version meines selbstausgedachten Systems.

Dass die besten Ideen oft von den Mitarbeitern selbst kommen, weiß Heembouw genau. Baustellenmanager René Lam war schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einer Lösung, mit der sich der riesige Papierberg beseitigen ließ, der bei Prüfungen und Abnahmen anfiel. „Die Leute dachten sich aus Frustration selbst Lösungen aus. Ich kenne einen Polier, der – bewaffnet mit einem Laptop auf einer Sackkarre und einer Haspel unter dem Arm – Abnahmen machte. Selbst hatte ich mir ein System auf Papier ausgedacht. Links war ein Plan zu sehen und rechts die Beschreibung der Aufzeichnungspunkte. Genau das, was ich wollte, nur bitte digital. Das würde mir eine Menge Arbeit in Bezug auf Abtippen und Übermittlung an die Mitarbeiter ersparen.”

Ed Controls stellte sich als die digitale Version seines selbstausgedachten Systems heraus. Für Lem lag daher auch schnell auf der Hand, worin der Mehrwert dieses Tools besteht. Intern dauerte das etwas länger. „Erst nachdem ich einen erfolgreichen Pilotversuch beim Wohnungsprojekt De Oevers in Roeleforandsveen durchgeführt und die Ergebnisse der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat präsentiert hatte, kam alles ins Rollen.“ Inzwischen wurde Ed Controls in der ganzen Gruppe eingeführt und die Begeisterung über die neue Arbeitsweise ist groß.

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Wie bringt man jeden an Bord?: Gib den Menschen Zeit und Raum.

Lem ist der Meinung, dass die Schaffung von Akzeptanz entscheidend ist. „Wir sind, was Qualitätssicherung angeht, auf dem richtigen Weg, aber noch nicht da, wo wir hinwollen. Top-Down-Veränderungen hätten nicht funktioniert. Dann sagen die Leute: ‚Wir arbeiten schon seit 30 Jahren so, warum sollen wir es plötzlich anders machen.‘ Man muss ihnen Zeit geben, um sich daran zu gewöhnen, und den Freiraum, um damit umzugehen.“

Die Einführung der neuen Arbeitsweise brachte Lem den Innovationspreis ein, den Heembouw jedes Jahr an den Mitarbeiter mit der innovativsten Idee vergibt. „Jetzt, wo sie die Trophäe bei mir im Büro sehen, fangen alle an, sich schlaue Sachen auszudenken“, lacht er. „Das ist auch gut so, nächstes Jahr soll ruhig jemand anders den Preis gewinnen.“